Editorial September

Nach einem schwierigen Monatsbeginn erholten sich die Aktienmärkte im Laufe des Septembers. Der EuroStoxx 600 verzeichnete einen leichten Rückgang um -0,3 %, während der S&P 500 in Euro um +1,1 % und der Nasdaq um +1,8 % zwischen dem 31. August und dem 30. September zulegten.

Obwohl die Turbulenzen des Sommers An fang September noch nachwirkten, kehrte der Markt zu einer fragilen Stabilität zurück. Besonders hervorzuheben ist die unerwartet aggressive Senkung des Leitzinses durch die FED um -0,5 % sowie die fiskal- und geldpo- litischen Maßnahmen aus China. Bereits in den vergangenen Monaten hatten wir auf zwei wesentliche Hindernisse für eine Erholung der globalen Wirtschaft hingewiesen: die weiterhin hohen Zinsen und die Stagnation in China nach dem Platzen der Im- mobilienblase. Die Ursachen für die Marktturbulenzen sind unseres Erachtens seit Juli letzten Jahres unverändert.

Angesichts des bestätigten Rückgangs der Inflation und der Lockerung am US-Ar- beitsmarkt hat die FED entschieden und entschlossen gehandelt. Die vorherige geldpolitische Straffung hinterließ Zinssätze von über 5 %, was etwa 3 % über den Infla- tionserwartungen lag. Es bleibt zu hoffen, dass die EZB in den kommenden Quartalen diesem Kurs folgen wird.

Überraschend hat die chinesische Regierung offenbar erkannt, dass der Vertrauensverlust der Verbraucher gravierende Ausmaße angenommen hat. Ende September wurde daher ein umfangreiches Paket geldpolitischer Lockerungen und fiskalischer Stimuli angekündigt, woraufhin der Shanghai Composite Index innerhalb von fünf Sitzungen um 12 % stieg.

Der Ausblick für das Wachstum im Jahr 2025 hellt sich somit auf, wenngleich Unwägbar- keiten wie geopolitische Eskalationen, beispielsweise im Nahen Osten, stets bestehen. Wie Peter Lynch treffend bemerkte, gibt es für Aktienanleger immer Gründe zur Besorgnis.

In Europa bleibt Frankreich das Sorgenkind mit einem ausufernden Staatsdefizit und einem bevorstehenden Sparkurs, der das Wachstum zusätzlich belasten wird. Unsere Entscheidung, den Großteil unserer Portfolios seit der Ankündigung der Auflösung im Juni vom „Frankreich-Risiko“ zu entlasten, erwies sich als vorausschauend. Auch Deutschland steht vor Herausforderungen, doch der sich abzeichnende zyklische Aufschwung in China könnte positive Effekte haben.

Unsere Portfolios profitierten insbesondere von den chinesischen Ankündigungen: Berg- bauunternehmen wie BHP, die zuvor die Performance stark belastet hatten, erholten sich deutlich. Auch unsere Positionen in Luxusgüterunternehmen wie LVMH und Richemont entwickelten sich positiv.

Insgesamt erzielten die Clartan-Fonds im September eine solide Performance. Das über- durchschnittliche Engagement in Frankreich belastete jedoch den Europe-Fonds: Valeurs stieg um +0,9 %, während Europe um -1,7 % nachgab. Ethos und Flexible beendeten den Monat jeweils mit 0 %, während Patrimoine dank der sinkenden Zinssätze um +0,5 % zulegen konnte.