Am Donnerstag, 28. November, erhielt der Clartan Ethos ESG Europe Small & Mid Cap Fund die höchste Bewertung (3 Sterne) für seine besonders ehrgeizige und umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Der Fonds erhielt zusätzliche Punkte in den Bereichen institutionelle Glaubwürdigkeit, Produktstandards sowie Auswahl- und Dialogstrategien.

Das FNG-Siegel (Forum Nachhaltige Geldanlagen) ist der Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum. Es wurde 2015 nach einem dreijährigen Entwicklungsprozess unter Einbeziehung der wichtigsten Interessengruppen auf dem Markt eingeführt. Die damit einhergehende externe und unabhängige Nachhaltigkeitszertifizierung muss jedes Jahr erneuert werden.
Ein strenger Auswahlstandard
Die Methodologie des FNG-Siegels basiert auf einem Mindeststandard. Dazu gehören Kriterien für Transparenz sowie die Berücksichtigung von Menschen- und Arbeitsrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung, wie sie im weltweit anerkannten Global Compact der Vereinten Nationen zusammengefasst sind. Darüber hinaus müssen alle im Fonds enthaltenen Unternehmen explizit anhand von Nachhaltigkeitskriterien analysiert werden, und das Produkt muss eine klar definierte Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen. Investitionen in Atomenergie, Kohleabbau, umfangreiche Kohleverstromung, Fracking, Ölsande sowie Waffen und Rüstung sind ausdrücklich ausgeschlossen.
Qualitativ hochwertige Nachhaltigkeitsfonds, die sich durch besondere Leistungen in den Bereichen „institutionelle Glaubwürdigkeit“, „Produktstandards“ und „Portfolio-Fokus“ (Wertpapierauswahl, Engagement und zentrale Leistungskennzahlen) auszeichnen, können mit bis zu drei Sternen prämiert werden.
Die Sterne spiegeln letztlich die Fähigkeit des Fonds wider, eine tatsächliche Wirkung im Sinne von mehr Nachhaltigkeit zu erzielen. Jeder Stern ist daher eine Auszeichnung für die bereits erreichte, über das erforderliche Mindestmaß hinausgehende Qualität.
Methodik und Kontrolle
111 Fragen ermöglichen die Analyse und Bewertung des nachhaltigen Anlagestils, des zugrunde liegenden Anlageprozesses, der entsprechenden ESG-Research-Kapazitäten sowie eines möglicherweise damit verbundenen Engagementprozesses. Darüber hinaus spielen Aspekte wie Berichterstattung, die Verfolgung von Kontroversen, die Einbindung von Stakeholdern und die Rolle der Fondsgesellschaft eine wesentliche Rolle. Je umfassender und intensiver ein Fonds auf mehreren Ebenen im Sinne der Nachhaltigkeit agiert, desto höher ist seine Nachhaltigkeitsqualität und desto größer sein Potenzial, sowohl indirekt als auch direkt eine Wirkung zu erzielen.
Die unabhängige Prüf- und Bewertungsarbeit wird von der gemeinnützigen wissenschaftlichen Vereinigung F.I.R.S.T. e.V. in Zusammenarbeit mit AIR, Advanced Impact Research GmbH, einem universitären Spin-off, durchgeführt. Die Leitung obliegt Dr. Timo Busch von der Universität Hamburg. F.I.R.S.T. e.V. trägt die Gesamtverantwortung für die Koordination, Vergabe und Vermarktung des FNG-Siegels. Der Prüfprozess wird zusätzlich von einem externen Gremium mit interdisziplinärer Expertise begleitet.
Zudem kooperiert F.I.R.S.T. mit anderen nationalen und staatlichen Siegelsystemen, etwa im Rahmen einer Arbeitsgruppe des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums. Das Unternehmen wurde mehrfach vom französischen Finanzministerium konsultiert, um zur Weiterentwicklung seines SRI-Siegels beizutragen. Eine wissenschaftliche Studie bestätigt, dass sich das FNG-Siegel besonders in den Bereichen Transparenz, Strenge und Governance auszeichnet.
Je stärker ein Fonds auf verschiedenen Ebenen und mit hoher Intensität im Sinne der Nachhaltigkeit agiert, desto höher ist seine Qualität. Der Fokus liegt dabei auf der gezielten Auswahl von Wertpapieren für das Portfolio sowie auf der Verantwortung eines aktiven Anlegers, durch Engagement und die Ausübung von Stimmrechten zu einer höheren Nachhaltigkeit der investierten Unternehmen beizutragen.
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