Im Oktober setzte der europäische Aktienmarkt seinen Aufwärtstrend fort (+2,6 %). Die in Euro notierten US-Indizes übertrafen Europa im Monatsverlauf erneut: Der S&P 500 stieg um +4,4 % und der Nasdaq um +6,8 %.
Nachdem Präsident Trump nach der Drohung Chinas mit einem Embargo für Seltene Erden erneut Druck auf China ausgeübt hatte, konnte das Treffen mit Xi Ende Oktober die Situation entschärfen, und nun herrscht Entspannung zwischen den beiden Giganten der Weltwirtschaft. Sie machen 25 % bzw. 16 % der Weltwirtschaft aus, während Deutschland mit Platz 3 mit nur 4 % weit abgeschlagen ist. Es versteht sich daher von selbst, dass wir den Abbau dieser Handelsspannungen mit Freude sehen, auch wenn wir uns bewusst sind, dass sie jederzeit wieder aufflammen können. Das Gleiche gilt für Aktienanleger. Wie der legendäre Fondsmanager Peter Lynch sagte: Es gibt immer einen sehr guten Grund, sich große Sorgen um den Markt zu machen!
Mit dem Monat Oktober kamen auch die vierteljährlichen Veröffentlichungen der Unternehmen, die wir in unserem Portfolio halten. Insgesamt waren sie für uns eher positiv, auch wenn wir Schwächen und negative Überraschungen in den Sektoren feststellen, die mehr oder weniger direkt vom Konsum abhängig sind. Die seit Jahresbeginn erkennbaren Trends bestätigen sich derzeit und verstärken sich sogar noch. Banken, Luftfahrt und Verteidigung sowie Unternehmen, die Komponenten für Rechenzentren liefern, haben Rückenwind, während Konsum und Bauwesen weiterhin zu kämpfen haben.
Das Interessanteste spielte sich bei den großen amerikanischen Cloud-Hosting-Unternehmen Microsoft, Google, Amazon und Meta ab, die wir nicht besitzen, die aber alle darauf bestanden, dass sie nicht über genügend Rechenkapazitäten verfügten, um die Nachfrage nach „Inferenz”, d. h. der Nutzung von KI, zu befriedigen. Die gigantischen Budgets für den Bau von Rechenzentren und Rechenkapazitäten wurden daher erneut nach oben korrigiert und belaufen sich nun auf mehrer hunderte Milliarden für die kommenden Jahre. Der Finanzierungsbedarf ist übrigens so groß, dass die Cashflow-Generierung dieser Unternehmen, die zu den profitabelsten der Welt gehören, nicht mehr ausreicht. ce
Der Markt wird nun mit Anleiheemissionen überschwemmt, in den letzten Wochen wurden fast 100 Milliarden emittiert, was bei einigen Befürchtungen hinsichtlich einer Blasenbildung weckt. Wir glauben hingegen, dass wir eher die Fortsetzung eines Investitionszyklus erleben, wie wir ihn aus der Schwerindustrie wie der Öl- oder Bergbauindustrie kennen. Der Investitionshunger hält so lange an, wie das Angebot die Nachfrage nicht befriedigen kann, und kehrt sich dann um, sobald ein Gleichgewicht gefunden ist. Dieser klassische Zyklus, den wir seit mindestens Beginn des Industriezeitalters und dem Aufkommen der Eisenbahn kennen, ist für Investoren immer schwer zu durchschauen. Die Klügsten, die immer einen Schritt voraus sind, ziehen kurzfristig eventuell den Kürzeren, während die „Mitläufer”, die oft zum Höchststand kaufen, dann enttäuscht zum Tiefststand wieder zu verkaufen und kräftig Federn lassen müssen.
Wir stehen also vor der Versuchung des Odysseus vor der Insel der Sirenen. Die Anziehungskraft der KI ist so stark, dass sie uns den Verstand rauben kann. Es liegt an uns, uns mit unseren Ohrstöpseln gegen den Hype auszustatten: Disziplin und emotionale Unabhängigkeit gegenüber unseren Investitionen.
Die Clartan-Fonds erzielten im Oktober eine gemischte Performance. Valeurs verzeichnete einen Kursanstieg von +4,1 %, Europe +0,5 % und Ethos +0,6 %. Patrimoine stieg ebenfalls um +0,6 %, Flexible um +0,7 % und Multimanager um +1,2 %.
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